Bernd Riffler

"" Bergwandern mit Kindern

Die schönsten Touren zwischen Berchtes­gaden und Allgäu

Bruckmann München, 1991

ISBN 3-7654-1983-3


Bernd Rifflers Buch

Dieses stimmige, wunderschöne Buch sei allen empfohlen, die mit Kindern in den Bergen und davor bergwandern wollen.

Der Weg ist das Ziel - und was sich rechts und links des Weges so alles tut. Herausfordernd und spanned muss das sein. Wer nur den langen langen Latsch auf dem Ziehweg wählt - die Sicherheit der Kinder vor Augen und die Maß Bier auf der Hütte im Kopf, fordert nicht und erntet schließlich den hartnäckigen kindlichen Unwillen für solche ermüdenden Unternehmungen.

Unser erster voralpiner Spaziergang führten Tochter und mich auf die Staffelalm unterm Rabenkopf; der grabenähnliche Weg war damals, anders als heute, immerhin noch öde und leer, nichts für die Sinne und die Füße; heute ist der Weg noch öder und leerer - aber es gibt immerhin Beton zum Gucken. Unsere Not mit dem Weg erst ein Ende, als wir quer im Hang einen Wanderer entdeckten; ein kurzes Prüfen, ein Steiglein im Blick, ein Blick in die Karte: das können wir auch. Die Füße hatten nun etwas zu tun - der Tag war gerettet. Da focht mich auch die unerwartet ungastliche Staffel-Alm nicht mehr an; die Tochter stand sowieso eher auf Wassertröge als auf frische Kuhmilch.

Das Leitmotiv Bernd Rifflers ist:

"Wer die Psyche und Konstitution von Kindern kennt, weiß näm­lich, daß schon Achtjährige zu er­staun­li­chen Aus­dau­er­leis­tun­gen fähig und auch willens sind, wenn sich der Weg nicht zu gleich­för­mig und langweilig aus­nimmt, oder die Ziele ... ver­hei­ßungs­voll genug her­schauen."

Bei allem Verständnis für das kindliche Wesen:

"Die Kraxelanfänger sind also von Anbeginn an Dis­zi­plin zu ge­wöh­nen."

Denn wenn etwa der Weg nur eine Schulterbreite hat und und es lin­ker­hand arg in die Tiefe geht, soll die Wandergruppe zum Hantieren, zum Schau­en erst einmal stehen bleiben, ansonsten gehört der Blick und die Auf­merk­sam­keit vor­zugsvweise dem Weg. Keine einfache Angelegenheit für die klei­ne­ren Berggänger, die man im beschriebenen Fall na­tür­lich an die Reep­schnur oder- wie es den Kindern gefallen hat - an die Hun­de­leine nimmt.

Die 'Praktischen Hinweise' listen auf einer Seite und ohne er­ho­be­nem Zei­ge­fin­ger die Gebote für das Bergwandern mit oder ohne Kinder auf. Diese ein­fa­chen Re­geln lassen sich leicht an den Nach­wuchs weiter­geben.

Was mir am Buch fehlte?

  • eine kleine Seil- und Knotenkunde (wie wickele ich die Reep­schnur nun um das Kind?);
  • ein paar Zeilen zu Hütten­über­nachtungen (ein schlich­ter Hüt­ten­schlaf­sack soll es sein);
  • hier und da präzisere Angaben (wie lang soll denn nun eine Reep­schnur sein?, die Kauf­an­lei­tung für den Anfänger sozu­sagen)


Dieter Seibert

"" Erlebnistouren mit Kindern

100 Vorschläge zum Berg­wandern, Klettern und Spielen

Verlag J. Berg, 1986

ISBN 3-7634-0558-5


Seiberts Credo ist "Nicht wandern, sondern spielen" und "Kei­ne Ex­pe­ri­men­te"

Die Tourenvorschläge überlappen sich kaum mit denen Bernd Rifflers. Die Ein­füh­rung ist nett geschrieben und hilfreich. Die triste, maus­graue und im­mer ziem­lich knappe Aufbereitung der Touren­vor­schläge ani­miert al­ler­dings nicht be­son­ders zum Nachmachen.



Ottomar Neuss
Hermann Kornacher

"" Mit Kindern in die Berge

Alpine Lehrschrift

Bergverlag Rudolf Rother, 1982

ISBN 3-7633-6046-8


Ein Buch wie aus einer anderen Zeit, dessen gelegentlicher betagter Ober­lehrer­stil einen zum Schmunzeln bringt:

"Den Spieltrieb nicht verges­sen ... Spielen ist ein sehr wichtiger Bestandteil der kindlichen Ent­wick­lung. Es ist für sie eine durchaus ernste Sache und darf deshalb von den Eltern nicht als unnützer Zeit­vertreib bewertet werden. Es ... bereitet unbewußt auf die späteren Lebensaufgaben vor. ...

Ideal ist eine Pause am Wasser. Hübsch schwimmt ein Schiffchen aus Holz oder Papier, lustig dreht sich ein sebstgebautes Mühlrad an einem kleinen Wasserfall. Am besten spielen Kinder am Bergbach barfuß, denn nasse Schuhe und Strümpfe sind gerade für sie sehr ungesund."

Dennoch, auch wenn dieses Büchlein im Stil altväterlich ist, es ist recht hübsch aufgemacht und enthält für den Anfänger nützliche Hinweise: etwa eine kleine Knoten- und Seilkunde (Reepschnur: 10m!) oder eine Liste 'Was pack' ich ein?' (Klopapier!!).



Manfred Kittel

"" Maximiliansweg
    - Auf der 'Königsroute' von Lindau nach Berch­tes­gaden

Verlag J. Berg , 1991

ISBN 3-7634-1038-4


Ein gefällig aufgemachtes Buch, zum Schmökern, zum Verschenken.



Hans Fuchs

"" Richtig Bergsteigen

BLV Verlagsgesellschaft, 1989

ISBN 3-405-12602-9


In dem übersichtlichen Büchlein sind drei Kapitel dem Berg­wan­dern ge­wid­met, der Ausrüstung, der Tech­nik und dem Trai­ning.

Auch die anderen Kapitel (etwa: 'Begehen von Klet­ter­stei­gen', 'Berg­ret­tung') sind nütz­li­cher Lese­stoff für den Berg­wan­de­rer.

Und der Nachwuchs, der - mit einem Karabiner­haken ge­schmückt - zum Wan­dern aufbricht, kann sich ein Bild von des­sen Nut­zen ma­chen.